Die Wahrheit liegt im Detail

Je älter ich werde, desto mehr wird mir bewusst, wie wichtig manche mathematische Kenntnisse sind, die ich nicht vollständig verinnerlicht habe, bedingt durch mein mangelndes Interesse in meiner schulischen Ausbildung – und das merke ich besonders in meinem IT-Beruf, in dem Mathematik häufig eine Rolle spielt.

Da frage ich mich: und ich erkenne ein Problem aus meiner Schulzeit. Das Problem meiner Lehrer, ganz besonders.

Zum Beispiel habe ich viele Stunden damit verbracht, Sinus, Kosinus, Tangens, Hypotenusen (also TRIGONOMETRIE) zu berechnen, und ich tat dies nur, um die Aufgaben zu erledigen, ohne wirklich den praktischen Nutzen zu erkennen.

Wozu diente das? Was war so wichtig daran?

WOW! Weiß jemand, dass mit Hilfe der Trigonometrie, noch vor Christus, Eratosthenes den Erdumfang anhand der von verschiedenen Objekten in unterschiedlichen, weit auseinanderliegenden Punkten geworfenen Schatten berechnen konnte? Sie kannten die Größe der Erde, dank der Trigonometrie. Das habe ich vor ein paar Jahren entdeckt.

Man kann auch annähernd die Entfernung der Erde zur Sonne oder des Mondes berechnen … UNGLAUBLICH! … Denn mir hat das bisher niemand erklärt – vielleicht hätte meine Neigung, der Trigonometrie zuzuhören, meine Sichtweise verändert.

Wie schwierig es war, Trigonometrie mit Geschichten wie dieser anschaulich zu machen, diesen Rechenweg zu illustrieren, die Bedeutung dieser Entdeckung in jenen Zeiten zu vermitteln, was andere Mathematiker glaubten, Debatten zu führen … usw.

Natürlich kann nicht jede akademische Ausbildung unterhaltsam sein … aber um Wissen zu vermitteln, muss man Leidenschaft, Enthusiasmus, Neugier und Freude weitergeben …

Man kann Wissen nicht vermitteln, indem man einfach in die Wand redet und erwartet, dass die Wand das Wissen aufnimmt – meistens wird die Wand nur das Echo des Gesagten zurückwerfen.

Ich kenne unzählige Menschen, die ein Studium gewählt haben, weil ein Lehrer ihnen eine bestimmte Materie schmackhaft gemacht hat, ein guter Lehrer, eine gute Ausbildung – etwas, das ihre zukünftigen Entscheidungen und folglich ihr Leben maßgeblich beeinflusst hat.

Wir haben Werkzeuge, um diese Art der Ausbildung zu ermöglichen, aber es ist unerlässlich, dass … NEIN; es ist unabdingbar, dass die Schüler ihre Kenntnisse selbst erfahren, anstatt sie nur zu hören.

Es ist von entscheidender Bedeutung, sehr gut ausgebildete, sehr gut vorbereitete Schüler zu haben … und ich weiß nicht, ob wir auf dem richtigen Weg sind.

Außerdem möchte ich sagen, dass für mich der Beruf des Lehrers der wichtigste der Welt ist (nach Mutter/Vater) und dass ich eines Tages einen Beitrag darüber schreiben werde.

Man muss daran denken, dass beispielsweise ein Arzt früher einen Lehrer hatte, oder dass man Lehrer haben kann, ohne Ärzte hervorzubringen – aber es ist unmöglich, Ärzte zu haben, wenn sie nicht Lehrer hatten, die ihnen Wissen vermittelten …

Jemand muss die Leidenschaft haben, zu lehren, damit Lernen geliebt wird … sonst wird es schwierig sein, in irgendeinem Bereich großartige Fachkräfte hervorzubringen.